• Queeres Wildnis-Netzwerk

    Du bist queer und gerne mit Gleichgesinnten in der Natur? Vielleicht hast du schonmal einen Kurs oder eine Ausbildung bei einer Wildnisschule oder vergleichbarem Anbieter in der Initiatischen Prozessbegleitung, Naturmentoring, Naturkultur-Pädagogik, Lernpfad oder ähnlichem gemacht? Vielleicht auch nicht, und du möchtest einfach in einem sicheren Rahmen deine Naturverbindung stärken und dich mit andern aus der Community verbinden? Hast du Lust auf mehr queere Sichtbarkeit und Vernetzung, Treffen und Angebote speziell für dich als queerer Mensch in der “Wildnis Bubble”?

    Wir sind im Prozess ein Queeres Wildnis-Netzwerk (zunächst) im deutschsprachigen Raum aufzubauen. Um auf dem Laufenden über Kurse, Festivals und Treffen zu bleiben, melde dich unter dieser Mailadresse zum Mailverteiler an: eva[at]erdumdrehung.org. Diesen kannst du selbstverständlich jederzeit wieder abbestellen.

    “the stars, will beginn falling, from your mouth, the moment. you forgive yourself. for the silence, you, did not create. – fault”

    – nayyirah waheed

    Wenn du möchtest, schreibe uns gerne eine Mail zu folgenden Themen. Natürlich werden die Inhalte streng vertraulich behandelt.

    • Was sind deine Wünsche zu Angeboten, Treffen und Kursen? Wonach sehnst du dich?
    • Hast du schon einmal eine diskriminierende Erfahrung in Bezug auf deine Queerness in der “Wildnis-Szene” erlebt, oder erlebt, dass dies einer anderen Person geschehen ist?
    • Hast du Lust und Kapazitäten dich in einem Team zur Gestaltung eines Queeren Wildnis-Netzwerks zu engagieren? Wo siehst du dich in dieser Rolle?
    • Liegt dir etwas anderes auf dem Herzen, oder hast du weitere Ideen, die du in Bezug auf ein Queeres Wildnis-Netzwerk teilen möchtest?

    Ich sehne mich nach mehr Achtsamkeit und Reflektion im Umgang mit Queerness im Kontext der “Wildnis-Szene”. Einen Raum zu schaffen, in dem geschlechtergerechte Sprache, Pronomen Raum finden als Basis eines Sich-Einlassens auf einen vertrauensvollen Gemeinschaftsraum. Ich sehne mich danach, dass ich mich und andere queere Personen sich gesehen und angenommen fühlen.”

    – Zuschrift eines Mitglieds des Queeren Wildnis-Netzwerks

    (Mit queer sind hier alle Menschen der LSBTQIA+ Community angesprochen. Wenn du dich damit nicht repräsentiert fühlst, dich aber als queerer Mensch für eine Vernetzung hier interessierst, bitte schreibe uns!)

  • Geschlechterreflektierte Wildnispädagogik

    Ein Wochenendworkshop für Menschen aus der Naturspiritualitätsszene

    Als Mentor*innen, die mit Natur und Menschen arbeiten, feiern wir die Buntheit und Vielfalt der Natur – natürlich thematisieren wir Biodiversität und die Kraft und Schönheit der natürlichen Vielfalt. Wir wollen diese in unserem Alltag erfahren und für Teilnehmenden unserer Workshops oder Zeremonien erfahrbar machen. Aber was ist mit der gesellschaftlichen Vielfalt? Wie gehen wir mit der gesellschaftlichen Vielfalt der Teilnehmenden und unserem Umfeld allgemein um? Warum thematisieren wir nur die Biodiversität der natürlichen Umwelt und nicht die Diversität in der gesellschaftlichen Umwelt?

    Mit diesem Ansatz bieten wir eine Weiterbildung für Menschen an, die im weitesten Sinne in Naturverbindungsarbeit tätig sind. Diese soll in Zukunft als Weiterbildungsprogramm aufgebaut werden. Dieser erste Einstieg soll zunächst auf weitestgehend unsichtbare Geschlechter(un)gerechtigkeiten in herkömmlicher Naturverbindungsarbeit aufmerksam machen: Denn erst mit einer Sensibilisierung und der Akzeptanz gesellschaftlicher Diversitäten können wir eine für die Natur und die Menschheit guttuende und fruchtbare pädagogische Arbeit aufbauen. Erst, wenn wir verstehen, was beispielsweise geschlechtliche und sexuelle Vielfalten überhaupt bedeuten und wie wir sie nicht nur in der Gesellschaft und somit in den Teilnehmenden, sondern auch in uns auf natürliche Weise wiederfinden, ja diese als Teil der Natur und der Natürlichkeit entdecken und begrüßen, können wir auf heilende Weise Menschen in ihren Prozessen begleiten.

    An diesem Wochenend-Seminar wollen wir gemeinsam den ersten Schritt gehen und euch auf dem Weg der Sensibilisierung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt begleiten und bestärken. Wie diese in indigenen Kontexten weltweit zelebriert wurde und wird, findet bemerkenswerterweise bisher keine Erwähnung in der Naturverbindungsarbeit. Dies möchten wir ändern und uns indigene Lebensweisen um Queerness und egalitär lebenden Kulturen zum Vorbild nehmen, ohne uns deren kulturelle Schätze anzueignen. Warum geschlechterreflektierte Wildnispädagogik?

    „You can`t solve a problem that you won’t name or that you won’t recognize is real“

    – Tim Wise

    Mit einer Sensibilisierung und Reflexion ist erst der erste Schritt getan, aber ein wichtiger, ja essenzieller Schritt in die Heilung. Zusammen wollen wir in uns die Kraft entdecken, die uns hilft die Gesellschaft zu verstehen und erste Schritte gehen, um leidbringende Mechanismen unserer Sozialisation zu lösen. Wir wollen miteinander reden, in unsere Körper hineinspüren, und kritisch hinterfragen, was sich dort an Programmierungen durch die Sozialisation der westlichen Welt verbergen. An dieser Stelle ist es wichtig zu verstehen, dass nicht “nur” für Diversität sensibilisiert wird, sondern auch angeregt wird, patriarchale Normen und kolonisierte Geschlechterbilder von “Weiblichkeit” und “Männlichkeit” zu hinterfragen – das Thema Geschlechtergerechtigkeit betrifft uns alle. Wir haben keine einfache „Lösung“ für die komplexen Herausforderungen der Gesellschaft, wir möchten vielmehr mit euch einen Stück des Weges teilen, den wir schon gegangen sind, um euch dabei zu unterstützen eine diversitätsbewusstere und inklusivere Verbindungsarbeit mit Natur und Menschen aufzubauen. Nur so können wir einen echten Safer Space schaffen, in dem alle Menschen, egal welcher Herkunft oder welcher geschlechtlicher oder sexueller Identität, ihren eigenen Weg zur Harmonie und Kraft der Natur finden können.

    “Ich befinde mich gerade in einer wildnispädagogischen Weiterbildung in einer Wildnisschule und merke, dass ich mich als queere Person mit einigen Themen gerade sehr einsam und alleingelassen fühle. Ich sehne mich nach mehr Achtsamkeit und Reflektion im Umgang mit Queerness im Kontext der “Wildnis-Szene”.

    – Zuschrift einer teilnehmenden Person

    FÜR WEN IST DIESES SEMINAR?

    • Du hast einen Hintergrund in Wildnispädagogik, Naturkultur-Pädagogik, Lernpfad, Initiatische Prozessbegleitung, Natur Ritualarbeit oder ähnlichem (wenn du unsicher bist melde dich bei uns. Im Zweifelsfall ist die Antwort: Sei gerne dabei!). Unabhängig davon ob du zur Zeit Kurse gibst oder nicht, kann es bereichernd sein, sich mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit auseinanderzusetzen.
    • Egal welches Geschlecht du hast, du fragst dich, warum geschlechtliche Vielfalt solch eine Rolle in der Gesellschaft und in der Politik spielt, aber kaum in der Wildnis-/Naturpädagogischen Arbeit thematisiert wird? Du wunderst dich überhaupt wie das Thema in der Wildnispädagogik einen Platz finden kann?

    „Solutions to complex problems take many dissimilar minds and points of view”

    – Tyson Yunkaporta 

    Wir sind uns dessen bewusst, dass die gesellschaftliche Vielfalt auch in der Hinsicht naturgegeben ist, dass wir nicht alle einer Meinung sind und nie sein werden, für manche das Thema Unbehagen kreiert und die Notwendigkeit nicht zu sehen ist. Wir wissen jedoch für uns und viele andere, dass Nähren des Diversitätsbewusstseins und die Auseinandersetzung mit der Natur der menschlichen Vielfalt ein zielführender Weg für die Gesellschaft ist und ein wichtiger Schritt, besonders für die deutsche Wildnis- und Naturpädagogik ist. 

    Du fragst dich, wie du auf “einprogrammierte” Sichtweisen unserer Kultur zu Geschlecht und sexueller Vielfalt in dir selbst aufmerksam werden kannst und beginnen kannst diese zu lösen, um in dir, deinem Umfeld und deinen Kursen menschlicher Vielfalt mehr Raum zu geben und diese zu feiern?

    Dann sei dabei, wir freuen uns auf dich!

    • TERMIN: Freitag, 25. Oktober (Anreise bis 17.00 Uhr) bis Sonntag 27. Oktober 2024 (Ende nach gemeinsamem Mittagessen)
    • ORT: 53578 Windhagen (Rheinland-Pfalz), genaue Anfahrtsbeschreibung bei Anmeldung
    • TEILNAHMEBEITRAG*: Solidarische sliding scale 225 € bis 350 €. Normalbeitrag 275 € (dieser erste Pilotworkshop ist vergünstigt). Zzgl. 75€ ÜVP (letzteres bitte in bar mitbringen). Vegetarisch/vegane Vollverpflegung in Bio-Qualität inbegriffen.
    • UNTERBRINGUNG: Im eigenen Zelt/Tarp/Camper. Wenn das Draußen Übernachten eine Hürde für dich darstellt, melde dich bei uns. Es gibt nach Absprache auch die Möglichkeit in der Hütte zu schlafen.
    • ANMELDUNG: Bitte per Mail an eva@erdumdrehung.org, mit deinem Namen, Anschrift, Telefonnummer und ob wir Besonderheiten bzgl. Lebensmitteln beachten sollen. Teile uns auch mit welchen Beitrag du zahlst.
    • ANMELDESCHLUSS UND STORNO: Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2024. Dies ist auch die Storno-Frist, ab diesem Termin können wir bei einer Absage deinen Beitrag leider nicht mehr zurückzahlen.
    • TEILNEHMENDE: max. 14 Personen
    • LEITENDE: Eva Densing und Sakura Yamamura

    * Ein unterstützender Leitfaden zum Teilnahmebeitrag: Wieviel soll ich zahlen? Um zu wissen, wie wie du deine Zahlungsfähigkeit einschätzen kannst, ist ein Moment der ehrlichen Selbsteinschätzung nötig. Ein komplexes Geflecht aus Einkommen, Vermögen, Klasse, Hautfarbe, Privilegien und anderen Faktoren prägt die Realität unserer Zahlungsfähigkeit. Im besten Fall zahlt jede*r im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, wobei diejenigen, die höhere Preise zahlen, diejenigen unterstützen, die am unteren Ende zahlen. Falls du unsicher bist, laden wir dich ein, dich bei der Auswahl deines Preises z.B. folgendes zu fragen:

    • Besitzt du das zu Hause, indem du Lebst und wieviel Erspartes/Vermögen/Aktien/Land besitzt du?
    • Kannst du dir regelmäßiges Reisen, Urlaube und andere Freizeitaktivitäten leisten?
    • Sind andere auf dein Einkommen angewiesen?
    • Erlauben dir dein Bildungsabschluss, Hautfarbe, Geschlecht, und andere Privilegien ein sicheres Einkommen zu generieren, auch wenn du es momentan ggf. nicht ausschöpfst?
    • Hast du einen Migrationshintergrund oder eine Fluchterfahrung gemacht? Bist du auf staatliche Unterstützung angewiesen?
    • Bist du noch in Ausbildung und hast Ausgaben für deinen Bildungsweg?
    • Bist du in Rente oder Berufsunfähig und bist auf festgelegte Zahlungen angewiesen?
    • Wie sind die sozioökonomischen Voraussetzungen der Region, in der du Lebst, im Vergleich zu anderen Orten?

    Vielen Dank für deine Zeit. Wir bitten dich um eine ehrliche Selbsteinschätzung; Wir vertrauen den Entscheidungen, die du triffst, und werden dich nicht danach fragen. Wir möchten einen Beitrag zur Abkehr von kapitalistischen Denkweisen hin zu gemeinschaftlichen, geschenkökonomischen Paradigmen leisten.

    Der Leitfaden zur Preisgestaltung ist inspiriert von Tamera.org und dem CircleWise Institut für Verbindungskultur (nach Báyò Akomóláfés Vorschlag in “We will dance with mountains”).