Wildnispädagogik
Die Wurzeln der Wildnispädagogik liegen in dem Wissen der indigenen Völker Nordamerikas. Bei genauerer Betrachtung wiederholen sich Kernelemente dieser Lehren mit denen indigener Jäger- und Sammler-Kulturen anderer Erdteile und dem Wissen darum, was die Grundlagen eines gesunden und verbundenen Lebens mit der Natur, der Gemeinschaft und sich selbst sind.

In der Umsetzung dieser Arbeit mit Kindern und Jugendlichen werden sie zunächst dort abgeholt, wo sie stehen. Es wird ein Raum geschaffen, indem wieder Faszination für die Natur entflammen kann, bei jeder und jedem auf die eigene Weise. Diese intrinsischen Faszination legt den Grundstein für ein wichtiges Lernziel: Verbindung mit der Natur, im Gruppengefüge und zu sich selbst. Ist diese Basis gelegt, kann es richtig losgehen. Abenteuer und Leidenschaft für das, was man tut, helfen spielerisch und fast unbemerkt auch dabei mehr über natürliche Zusammenhänge zu lernen.

Durch Bewegungsspiele und Aktionen zur Schärfung der Sinne können zunächst alle wieder besser –oder überhaupt– ihren Körper wahrnehmen. Ein weiteres Kernelement sind kleine, sich wiederholende Rituale, was den Fokus und die Zugehörigkeit in der Gruppe stärkt und eine positive Lernatmosphäre schafft. Den Inhalten sind in Bezug darauf, etwas über die
Natur zu lernen (und nebenbei so viel mehr) kaum Grenzen gesetzt:

Spuren lesen, Pflanzenkunde und den Umgang mit essbaren- und nicht-essbaren Wildpflanzen, Vogelsprache und Vogelerkennung, altes Handwerk wie z.B. Glutbrennen, Schnitzen, alles was sich um das Thema Feuer dreht, Aktionsspiele und Sinnesschärfung in der Tradition der Scouts und viele andere Inhalte machen vor allem eins: Spaß!
Mit dem Coyote-Teaching bekommen Kids selbst die Möglichkeit Antworten zu finden. Um die Lernziele im Programm von Erdumdrehung zu erreichen, erfüllt das Lernfeld der Wildnispädagogik unter anderem das wichtige Element der Erdung und Anbindung mit der eigenen Lebensrealität.
Dies ergänzt sich hervorragend mit dem Lernfeld des Globalen Lernens, indem es eine kontinuierliche Herausforderung darstellt die Missstände menschlicher Eingriffe in globale Zusammenhänge so herunterzubrechen, dass es auf das eigene Leben und Handeln bezogen werden kann, ohne sich ohnmächtig zu fühlen. Wie kann man dies jemandem ans Herz legen, wenn noch nicht einmal eine Verbindung zu der hiesigen natürlichen Welt existiert? Die Wildnispädagogik hilft!