• Geschlechterreflektierte Wildnispädagogik

    Ein Wochenendworkshop für Menschen aus der Naturspiritualitätsszene

    Als Mentor*innen, die mit Natur und Menschen arbeiten, feiern wir die Buntheit und Vielfalt der Natur – natürlich thematisieren wir Biodiversität und die Kraft und Schönheit der natürlichen Vielfalt. Wir wollen diese in unserem Alltag erfahren und für Teilnehmenden unserer Workshops erfahrbar machen. Aber was ist mit der gesellschaftlichen Vielfalt? Wie gehen wir mit der gesellschaftlichen Vielfalt der Teilnehmenden und unserem Umfeld allgemein um? Warum thematisieren wir nur die Biodiversität der natürlichen Umwelt und nicht die Diversität in der gesellschaftlichen Umwelt?

    Mit diesem Ansatz wollen wir eine Weiterbildung in der geschlechterreflektierten Wildnis- und Naturpädagogik anbieten und diese in den kommenden Monaten als Weiterbildungsprogramm aufbauen. Denn erst mit einer Sensibilisierung und der Akzeptanz gesellschaftlicher Diversitäten können wir eine für die Natur und die Menschheit guttuende und fruchtbare pädagogische Arbeit aufbauen. Erst, wenn wir verstehen, was beispielsweise geschlechtliche und sexuelle Vielfalten überhaupt bedeuten und wie sie nicht nur in der Gesellschaft und somit in den Teilnehmenden, sondern auch in uns auf natürliche Weise wiederfinden, ja diese als Teil der Natur und der Natürlichkeit entdecken und begrüßen, können wir auf heilende Weise Menschen in ihren Prozessen begleiten.

    An diesem Wochenend-Seminar wollen wir gemeinsam den ersten Schritt gehen und euch auf dem Weg der Sensibilisierung zu geschlechtlicher und sexueller Vielfalt begleiten und bestärken. Diese wurde und wird auch in Teilen nordamerikanischer indiger Kulturen zelebriert. Ihre Weisheit darum und ihren Umgang damit möchten wir uns zum Vorbild nehmen, ohne uns kulturelle Schätze anzueignen. Warum geschlechterreflektierte Wildnispädagogik?

    „You can`t solve a problem that you won’t name or that you won’t recognize is real“

    – Tim Wise

    Mit einer Sensibilisierung und Reflexion ist erst der erste Schritt getan, aber ein wichtiger, ja essenzieller Schritt in die Heilung. Zusammen wollen wir in uns die Kraft entdecken, die uns hilft die Gesellschaft zu verstehen und erste Schritte gehen, um leidbringende Mechanismen unserer Sozialisierung zu lösen. Wir wollen miteinander reden, in unsere Körper hineinspüren, und kritisch hinterfragen, was sich dort an Programmierungen durch die Sozialisierung der westlichen Welt verbergen. Wir haben keine einfache „Lösung“ für die komplexen Herausforderungen der Gesellschaft, wir möchten vielmehr mit euch einen Stück des Weges teilen, den wir schon gegangen sind, um euch dabei zu unterstützen eine diversitätsbewusstere und inklusivere Verbindungsarbeit mit Natur und Menschen aufzubauen. Nur so können wir einen echten Safer Space schaffen, in dem alle Menschen, egal welcher Herkunft oder welcher geschlechtlicher oder sexueller Identität, ihren eigenen Weg zur Harmonie und Kraft der Natur finden können.

    FÜR WEN IST DIESES SEMINAR?

    • Du hast einen Hintergrund in Wildnispädagogik, Naturkultur-Pädagogik, Lernpfad, Initiatische Prozessbegleitung, Natur Ritualarbeit oder ähnlichem (wenn du unsicher bist melde dich bei uns. Im Zweifelsfall ist die Antwort: Sei gerne dabei!). Unabhängig davon ob du zur Zeit Kurse gibst oder nicht, kann es bereichernd sein, sich mit dem Thema Geschlechtergerechtigkeit auseinanderzusetzen.
    • Egal welches Geschlecht du hast, du fragst dich, warum geschlechtliche Vielfalt solch eine Rolle in der Gesellschaft und in der Politik spielt, aber kaum in der Wildnis-/Naturpädagogischen Arbeit thematisiert wird? Du wunderst dich überhaupt wie das Thema in der Wildnispädagogik einen Platz finden kann?

    „Solutions to complex problems take many dissimilar minds and points of view”

    – Tyson Yunkaporta 

    Wir sind uns dessen bewusst, dass die gesellschaftliche Vielfalt auch in der Hinsicht naturgegeben ist, dass wir nicht alle einer Meinung sind und nie sein werden, für manche das Thema Unbehagen kreiert und die Notwendigkeit nicht zu sehen ist. Wir wissen jedoch für uns und viele andere, dass Nähren des Diversitätsbewusstseins und die Auseinandersetzung mit der Natur der menschlichen Vielfalt ein zielführender Weg für die Gesellschaft ist und ein wichtiger Schritt, besonders für die deutsche Wildnis- und Naturpädagogik ist. 

    Du fragst dich, wie du auf “einprogrammierte” Sichtweisen unserer Kultur zu Geschlecht und sexueller Vielfalt in dir selbst aufmerksam werden kannst und beginnen kannst diese zu lösen, um in dir, deinem Umfeld und deinen Kursen menschlicher Vielfalt mehr Raum zu geben und diese zu feiern?

    Dann sei dabei, wir freuen uns auf dich!

    • TERMIN: Freitag, 25. Oktober (Anreise bis 17.00 Uhr) bis Sonntag 27. Oktober 2024 (Ende nach gemeinsamem Mittagessen)
    • ORT: 53578 Windhagen (Rheinland-Pfalz), genaue Anfahrtsbeschreibung bei Anmeldung
    • TEILNAHMEBEITRAG*: Förderantrag ausstehend. Bei Bewilligung ist der Teilnahmebeitrag 50 € (Dies steht am 01.08.24 fest). Bei nicht-Bewilligung: Solidarische sliding scale 225 € bis 350 €. Normalbeitrag 275 € (dieser erste Pilotworkshop ist vergünstigt). Zzgl. 75€ ÜVP (letzteres bitte in bar mitbringen). Vegetarisch/vegane Vollverpflegung in Bio-Qualität inbegriffen.
    • UNTERBRINGUNG: Im eigenen Zelt/Tarp/Camper. Wenn das Draußen Übernachten eine Hürde für dich darstellt, melde dich bei uns. Es gibt nach Absprache auch die Möglichkeit in der Hütte zu schlafen.
    • ANMELDUNG: Bitte per Mail an eva@erdumdrehung.org, mit deinem Namen, Anschrift, Telefonnummer und ob wir Besonderheiten bzgl. Lebensmitteln beachten sollen. Teile uns auch mit welchen Beitrag du zahlst.
    • ANMELDESCHLUSS UND STORNO: Anmeldeschluss ist der 1. Oktober 2024. Dies ist auch die Storno-Frist, ab diesem Termin können wir bei einer Absage deinen Beitrag leider nicht mehr zurückzahlen.
    • TEILNEHMENDE: max. 14 Personen
    • LEITENDE: Eva Densing und Sakura Yamamura

    * Ein unterstützender Leitfaden zum Teilnahmebeitrag: Wieviel soll ich zahlen? Um zu wissen, wie wie du deine Zahlungsfähigkeit einschätzen kannst, ist ein Moment der ehrlichen Selbsteinschätzung nötig. Ein komplexes Geflecht aus Einkommen, Vermögen, Klasse, Hautfarbe, Privilegien und anderen Faktoren prägt die Realität unserer Zahlungsfähigkeit. Im besten Fall zahlt jede*r im Rahmen der eigenen Möglichkeiten, wobei diejenigen, die höhere Preise zahlen, diejenigen unterstützen, die am unteren Ende zahlen. Falls du unsicher bist, laden wir dich ein, dich bei der Auswahl deines Preises z.B. folgendes zu fragen:

    • Besitzt du das zu Hause, indem du Lebst und wieviel Erspartes/Vermögen/Aktien/Land besitzt du?
    • Kannst du dir regelmäßiges Reisen, Urlaube und andere Freizeitaktivitäten leisten?
    • Sind andere auf dein Einkommen angewiesen?
    • Erlauben dir dein Bildungsabschluss, Hautfarbe, Geschlecht, und andere Privilegien ein sicheres Einkommen zu generieren, auch wenn du es momentan ggf. nicht ausschöpfst?
    • Hast du einen Migrationshintergrund oder eine Fluchterfahrung gemacht? Bist du auf staatliche Unterstützung angewiesen?
    • Bist du noch in Ausbildung und hast Ausgaben für deinen Bildungsweg?
    • Bist du in Rente oder Berufsunfähig und bist auf festgelegte Zahlungen angewiesen?
    • Wie sind die sozioökonomischen Voraussetzungen der Region, in der du Lebst, im Vergleich zu anderen Orten?

    Vielen Dank für deine Zeit. Wir bitten dich um eine ehrliche Selbsteinschätzung; Wir vertrauen den Entscheidungen, die du triffst, und werden dich nicht danach fragen. Wir möchten einen Beitrag zur Abkehr von kapitalistischen Denkweisen hin zu gemeinschaftlichen, geschenkökonomischen Paradigmen leisten.

    Der Leitfaden zur Preisgestaltung ist inspiriert von Tamera.org und dem CircleWise Institut für Verbindungskultur (nach Báyò Akomóláfés Vorschlag in “We will dance with mountains”).

  • Bunte Saatguttüten auf dem Weg zu den Teilnehmern

    Das Onlineprogramm „Mein Gemüsegarten“ startet. Die Gartenpost mit torffreier Anzuchterde und samenfestem Saatgut ist auf dem Weg zu den Teilnehmern. Gemeinsam recyceln wir alte Verpackungen und ziehen darin unser eigenes Gemüse vor! Tomaten, Zuckererbsen, Pflücksalat und vieles mehr!